Hattest du gehofft, mehr Stabilität in deine Operationen zu bringen, aber bist stattdessen im totalen Chaos gelandet? Oder war das Ziel, einen technologischen Durchbruch zu erzielen, aber du hast dich selbst Sklave der versunkenen Kosten gefunden und das Ganze wurde zum Albtraum? Eine der häufigsten Verwirrungen im Projektmanagement, die zu suboptimalen Ergebnissen führt, ist die falsche Wahl zwischen Six Sigma und Agile. Das Six Sigma Toolkit und der agile Ansatz sind beide sehr mächtig. Sobald du dich jedoch daran gewöhnst, eines von ihnen zu verwenden, kann es zu deinem bevorzugten Modus Operandi und sogar zur Religion werden. Der Wert von diesen Methoden für ein konkretes Projekt hängt aber von ihrer Anwendbarkeit für die vorliegende Aufgabe ab und angewendet auf die falsche Aufgabe, können Six Sigma oder Agile auch schädlich für die Ergebnisse sein. Du läufst Gefahr, dich plötzlich dabei zu erwischen, wie du mit einem Gummihammer Nägel einschlägst – nicht nur wird der Nagel sich weigern einzudringen, sondern du bekommst auch noch ein blaues Auge von einem ungeschickten Abpraller.
Deshalb ist es eine gute Praxis, ab und zu einen Schritt zurückzutreten und die Werkzeuge für das zu betrachten, was sie sind – nicht nur, um ihre schiere Schönheit zu bewundern, sondern auch, um den eigenen Ansatz anzupassen.
Jedoch der Reihe nach: Was sind das für Werkzeuge und wofür wurden sie überhaupt erstellt? Six Sigma als Methodik tauchte in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts zur Verbesserung von Prozessen auf und zielte darauf ab, die Qualität der Produktionsergebnisse zu erhöhen. Six Sigma konzentriert sich auf die Identifizierung und Entfernung der Ursachen von Defekten und die Minimierung der Variabilität in sowohl der Fertigung als auch Geschäftsprozessen. Nomen est omen: "Six Sigma" bezieht sich auf das Ziel selbst. Das bedeutet die Reduzierung von Defekten auf weniger als 3,4 Defekte pro eine Million Möglichkeiten, um sicherzustellen, dass das mittlere Ergebnis innerhalb von +/- sechs Standardabweichungen vom Spezifikationslimit liegt. Dies bedeutet ein sehr hohes Qualitätsniveau und minimale Variation im Fertigungsergebnis und somit im Prozess selbst. Darüber hinaus legt dies nahe: Du benötigst ein signifikantes zugrundeliegendes Volumen von Transaktionen oder Produktion, um das Gesetz der großen Zahlen für dich arbeiten zu lassen. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden mehrere Werkzeuge eingeführt und die bekanntesten davon sind:
Eine Zeit lang konnte das Six Sigma Toolkit die dringendsten Geschäftsanforderungen erfüllen, nämlich dir einen kosteneffizienzgetriebenen Vorteil zu verschaffen. Diese Anforderungen fanden ihrerseits ihren Niederschlag im Projektmanagement und so wurde Six Sigma zur natürlichen Methode der Wahl. Und dann stürmte das 21. Jahrhundert herein...
Mit der schnellen Entwicklung der Softwareindustrie in einem immer dynamischer werdenden Umfeld sah sich das Projektmanagement vorher unbekannten Herausforderungen gegenüber. Diese neuen Herausforderungen erforderten neue Antworten und das Agile Manifest wurde zu einer solchen Antwort. Im Wesentlichen war es die Reflexion der gesamten Ära aus der Perspektive des Projektmanagements und der Schwerpunkt verlagerte sich auf Flexibilität, Zusammenarbeit, Kundenfeedback und schnelle Reaktion auf Veränderungen. Dies übersetzte sich in ständige Iterationen, Infragestellung des Status quo, Prototyping, zunehmende Variation... Zu diesem Zweck wurden die folgenden methodologischen Herangehensweisen (oder Frameworks) geschaffen, um nur einige zu nennen:
Nicht das gesamte Projekt bis zum Ende zu planen, nicht den Prototyp bis zur Massenproduktion zu bringen und sogar gar keinen globalgalaktischen Plan zu haben, wurde in diesem Setup zur Tugend, nicht zur Todsünde. Anstatt auf das Gesetz der großen Zahlen zu setzen, um einen Vorteil zu erlangen, ist es die Erhöhung der "Oberfläche des Glücks", die Agile anstrebt. Je größer die Oberfläche für Versuch und Irrtum, desto höher sind die Chancen für ein Durchbruchsprodukt, das du benötigst, um der Beste in deiner Klasse zu werden.
Diese kurze (und ja, ein bisschen vereinfachte) Beschreibung der Methoden erinnert uns daran, wofür diese Werkzeuge am besten geeignet sind: Wenn es darum geht, etwas zu "ideen", etwas Neues zu schaffen, nie müde zu werden, es immer wieder zu versuchen, greifst du auf Agile Methodologien zurück. Sobald du in die ruhigen Gewässer des Alltags und der Routinetätigkeiten gelangst, ist es viel wahrscheinlicher, dass das Six Sigma Toolkit einen Nutzen für dich hat. Du könntest unterschiedliche Bereiche deines Geschäfts haben, die gleichzeitig unterschiedliche Ansätze erfordern, und hier gibt es keinen Widerspruch.
Zusammenfassend folgt hier ein schneller Spickzettel für dich. Wenn du deine Schlacht wählst, sollte es gute Gewohnheit werden, dir selbst zur Auswahl der perfekten Waffe eine Reihe von Fragen zu stellen:
Zur Person:
Vera Schmidt verfügt über mehr als 10 Jahre Führungserfahrung in den Bereichen Projektmanagement und Operations. Ihre Spezialisierung liegt im Change Management mit einem besonderen Fokus auf Prozesse im Kontext der Digitalisierung. Große Erfahrung hat sie u.a. in den Branchen Financial Services und Automotive und begleitet Unternehmen besonders gern beim entscheidenden Schritt vom Start-up zum Scale-up.
E-Mail: vera.schmidt@verarius.com
Tel: +4917660827925
Web-Seite: https://verarius.com
Blog: https://verarius.com/de/blog/discernment
LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/vera-schmidt-67400049/
Lorem ipsum dolor sit amet, consectetur adipiscing elit. Suspendisse varius enim in eros elementum tristique. Duis cursus, mi quis viverra.
Die Frage nach der Personalgewinnung ist heute in nahezu jedem Unternehmen präsent. Die Zeiten haben sich gewandelt: Unternehmen müssen attraktiv für Bewerbende sein. Personalmarketing und Employer Branding haben Hochkonjunktur, und die Frage bleibt: Welche Abteilung ist dafür zuständig – HR, nah an den Bewerbenden, oder Marketing, geübt darin, den Bekanntheitsgrad zu steigern? Klar ist: Durch den Fachkräftemangel wird der Verkaufsaspekt - das Bewerben der Stellen und des Arbeitsplatzes - immer wichtiger. Auch die Digitalisierung macht in diesem Bereich nicht halt und verlangt nach neuen Kompetenzen bei der Personalgewinnung. Wie dabei das Zusammenspiel zwischen HR und Marketing aussehen kann, beleuchte ich in diesem Beitrag anhand vier Themenfelder.
Der Wettbewerb um Nachwuchs, Talente und Experten ist in den meisten Branchen und Berufsfeldern groß, ja fast riesig. Denn gute Mitarbeiter*innen und Führungskräfte sind Gold wert – für den Erfolg des Unternehmens und der Firma, das Team, die Abteilung, die Qualität der Produkte, Services und Leistungen und in vielen Fällen auch für die Kundenbindung. Viele Unternehmen und Dienstleister können aktuell nicht das volle Kundenvolumen ausschöpfen, da ihnen die entsprechenden Fach- und Führungskräfte schlicht fehlen. Dies hat auch zur Folge, dass wir aktuell in nahezu allen Branchen einen sogenannten „Arbeitnehmermarkt“ vorfinden, in dem sich Arbeitgeber*innen bei ihren potentiellen Arbeitnehmer*innen „bewerben“. Umso mehr kommt dem „Recruiting“ eine immer größere Bedeutung zu. In meinem Beitrag habe ich vor diesem Hintergrund die aus meiner Sicht aktuellen fünf Top-Trends im Recruiting zusammengestellt.
Rückblick auf 15 Jahre HR Interim Managerin aus Leidenschaft. In diesem Artikel möchte ich gerne ein paar Insights geben zu meiner Motivation, mich selbständig zu machen und den Vor- und Nachteilen, die das Leben als „Einzelunternehmerin“ mit sich bringt.